Montag, 24. Oktober 2011

Vom Schloss auf den Straßenstrich

Unser Tag heute hat schon nicht gut angefangen! Wir waren beide furchtbar müde und leider war unsere Französischlehrerin höchst unmotiviert und zickig. Dafür haben sich die zweieinhalb Stunden Anreise wirklich nicht gelohnt! Wenn wir nur am Vormittag Uni haben, haben wir ein Verhältnis von Unterricht zu Fahrtweg von fast 1:1. Da sollte der Unterricht doch wirklich was bringen, damit man nicht der vergeudeten Zeit hinterher trauert.
Nachdem wir in der Uni schnell unser mitgebrachtes Mittagessen verzehrt hatten, sind wir heute einige Stationen eher aus dem Zug ausgestiegen, um das Schloss Vincennes am Rande von Paris zu besichtigen.


Leider war die Schlossanlage nicht so schön wie erwartet und konnte nur durch ihre Weitläufigkeit beeindrucken.



Deshalb haben wir den Innenhof schnell durchquert und uns in den benachbarten Park begeben.


Allerdings ist "Park" etwas untertrieben, da es sich vielmehr um einen ausgewachsenen Wald handelt, in dem sich zusätzlich ein Park befindet.


Der Blumengarten von Paris, so die Übersetzung, ist aufwendig und detailverliebt angelegt. Jede Blume, jeder Strauch, jede Pflanze waren mit Namensschildchen versehen. Und der Park ist groß!


Ein besonderer Genuss wäre der Dahlien-Garten gewesen, indem jede vorhandene Dahlien-Art angepflanzt wurde, die alle in voller Blüte standen.



Leider wurden wir von einem sehr aufdringlichen Franzosen belästigt, der uns durch den Park verfolgt hat. Wenn ein Mann in Deutschland so lange hinter einer Frau her läuft und solche anzüglichen Sachen sagt, dann würde eine deutsche Frau die Polizei rufen! Tja, hier muss man sich an so etwas gewöhnen. Andere Länder, andere Sitten! Zum Glück reichen die Französischkenntnisse aus, um unseren Unmut deutlich zum Ausdruck zu bringen.


Leider gab es in dem Park keinerlei Wegweiser, wodurch wir etwas orientierungslos umher geirrt sind und erst nach einigen Umwegen durch den Wald an einen See gelangen konnten.




  Die schöne Natur hätte uns fast wieder in die Idylle eintauchen lassen, hätten wir nicht auf dem Rückweg zur Metrostation den kompletten Pariser Straßenstrich abwandern müssen.
Diese Straße zu meiden, wäre mal ein guter Tipp im Reiseführer gewesen, wenn man Touristen in diesen Wald schickt!
Als erstes haben wir uns nur gewundert, warum die komplette Landstraße entlang Wohnmobile am Straßenrand geparkt haben und die angrenzenden Waldwege von zwielichtigen Personen bevölkert waren. Als nächstes ist uns dann die Polizei aufgefallen und als wir dann noch den Namen der Straße gesehen haben, ist der Groschen bei uns gefallen.


Die Straße heißt sehr passend "Route des Dames". Und eben diese Damen bringen ihr mobiles "Büro" zur Kundschaft mit.
Als die Polizei gesehen hat, dass wir Bilder gemacht haben, wurden wir gleich angehalten und befragt, was wir denn fotografiert hätten. Da wir aber ganz unschuldig behauptet haben, dass nur das lustige Straßenschild unser Motiv sei, durften wir ungeprüft weitergehen. Wir waren aber in jedem Fall sehr froh, dass überhaupt Polizei an Ort und Stelle war. So haben wir uns zwar sehr unwohl gefühlt, aber waren nicht in Gefahr.

Unser heutiges Ziel war definitiv nicht das schönste, aber sehr interessant auch mal die Seite von Paris kennenzulernen!
Das nächste Mal werde ich wieder von idyllischeren Orten berichten, versprochen!
Juliane

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