Donnerstag, 31. Mai 2012

Liza: Libanesisch Essen in Paris


Sommer in Paris stellt man sich wie der wahr gewordene Traum vor, aber die Schwüle der letzten Tage gemischt mit den stark erhöhten Ozonwerten ist nicht gerade angenehm für meinen Kreislauf und leichte Kopfschmerzen hatte ich fast jeden Tag, sobald ich das Haus verlassen habe. 

Doch als wir gestern am frühen Abend im Zentrum unterwegs waren, um Besorgungen zu machen, hat es endlich angefangen zu regnen! Ein schöner warmer Sommerregen, der die schwere Luft ordentlich gereinigt hat. Da wir beim Restaurant unserer Wahl vor verschlossenen Türen standen, weil mein Hunger leider immer schneller ist als die französischen Öffnungszeiten, haben wir noch einen romantischen Spaziergang durch den lauen Sommerregen in den engen Gassen des 2. Arrondissment gemacht. Es gibt unfassbar viele schöne Ecken in Paris. Die ganze Stadt ist wirklich ein einziger Traum! Wenigstens für mich...

Und Liza, das libanesische Restaurant unserer Wahl, war wirklich alle Empfehlungen wert, die es eingesammelt hat. Das Interieur ist absolut bezaubernd und bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und die kontemporäre libanesische Küche war wirklich hervorragend! Wir haben zwei Vorspeisen, zwei Salate und zwei Desserts geteilt, um so viele verschiedene Gerichte wie möglich zu testen und jedes einzelne war eine geschmackliche Offenbarung. Und wie immer in der libanesischen Küche ist es ganz einfach, vegane Gerichte zu finden.
Ich bin mir sicher, dass ich dort nicht das letzte Mal gegessen habe,
Juliane

Montag, 28. Mai 2012

Veganes Picknick

Wie könnte man einen Feiertag besser verbringen als mit Freunden in der Sonne an einem See bei einem Picknick? Gar nicht! Vor allem da ich nicht nur alte Freunde wiedergesehen habe und neue kennengelernt habe, ich war zur Abwechslung mal nicht die einzige Ausländerin, da noch ein Amerikaner anwesend war, und auf meine speziellen Essenswünsche wurde mehr als nett Rücksicht genommen. Ein ganzes Salatbuffet wurde da im Gras aufgetischt und von Feldsalat über Mais bis zu Tomaten, Avocado, Kartoffeln, Brot und Olivenöl war wirklich alles vorhanden.

Ich hatte mich dazu entschieden ein Dessert mitzubringen, da das komplizierter ist, zu veganisieren., was ich den anderen nicht antun wollte.
Von Rapunzel gibt es eine Dattelrohmasse mit der ich gerne meine Snacks "bastel". Für dieses Dessert habe ich einfach die Dattelmasse mit Kakaopulver und Kokosrapeln verknetet und kleine Kugeln geformt und alle waren begeistert. Ich war auch mit den Resten wieder zuhause sehr willkommen.
Vegan, natürlich, einfach, gesund und sehr lecker!
So macht man Werbung für Veganismus in Frankreich, hoffe ich,
Juliane

Die Desperate Housewives von Paris

Auch wenn ich von Paris schon mehr erkundet habe, als die meisten Pariser, die ich kenne, so hören meine Kenntnisse abrupt an der Stadtgrenze auf. Deshalb war ich doch sehr erstaunt, dass wir trotz unseres Ausblicks auf den Eiffelturm in nur 15 Minuten Autofahrt in einem echten Wald spazieren gehen konnten. Und mit Wald kenne ich mich aus! Ich erkenne, wenn ich mich in einem befinde.


Wenn man Paris in Richtung Westen, also in Richtung Nobelvororte, verlässt, dann stößt man so gleich auf wirklich idyllische Landschaften, die mit Großstadt aber so wirklich gar nichts mehr zu tun haben. Wald, Parks, Villen und wohlerzogene, teuer gekleidete Kinder säumen plötzlich die Straßen. Dort haben 2005 bestimmt nicht die Autos gebrannt!

Die einzigen Menschen, die uns auf unserer Runde durch den kühlen, schattigen Wald begegnet sind, waren die Hausherrinnen der Villen auf ihren Pferden. Man weiß ja gemeinhin, dass alle Vorurteile ihren wahren Kern haben, aber das sie so detailgetreu der Realität entsprechen, ist doch manchmal etwas verblüffend.


Da ich -wie schon erwähnt- sehr viel Wald in meinem Leben gesehen habe, aber niemals genug Paris, musste dieser Nachmittag im Grünen mit einem Abend in der Stadt ausgeglichen werden. Und ich hatte Lust auf japanisches Essen.

In einer Nebenstraße unweit der wunderschönen Oper gibt es eine Straße, in der sich ein japanishces Restaurant an das andere reiht. Und das sind wirklich echte japanische Restaurants: alles ist erst einmal auf Japanisches geschrieben und nur mit Glück auch auf Französisch zu finden, der Koch ist Japaner sowie die Bedienung, die nicht mal Französisch spricht. Und es schmeckt herrlich!

Da die lauen Sommernächte hier wirklich herrlich sind, haben wir noch einen nächtlichen Spaziergang rund um die Oper und den Place de Vendôme gemacht. Was für ein Luxus, sich in so einer Umgebung aufhalten zu können, wann immer einem danach ist. 


Au revoir,
Juliane

Freitag, 25. Mai 2012

After Work an der Seine

Der Sommer ist in Paris angekommen! Und wie! Es ist heiß, es ist schwül und die Luftverschmutzung tut ihr Ihriges zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Bonjour Kreislaufprobleme! Das erzähle ich euch natürlich nur, damit ihr nicht zu neidisch seid, dass ich den Sommer in Paris erleben darf. Aber wo die Sonne scheint, da gibt es eben auch Schatten! Und das bezieht sich auch vor allem auf mein großes Abenteuer hier.


Denn obwohl ich ja schon ein halbes Jahr hier gelebt habe, die Sprache spreche und die beste Unterstützung von allen Seiten bekomme, die man sich vorstellen kann, so gibt es doch viele Momente, in denen es nicht einfach ist und mir alles zu viel wird. Dadurch dass alle vertrauten Bezugspunkte weggefallen sind, habe ich manchmal Angst, mich selbst ein Stück weit zu verlieren. Ohne die gewohnte Umgebung, die eigene Sprache, liebgewonnene Gewohnheit und vertraute Menschen fehlen Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann, wo man eigentlich selbst gerade steht. Ich muss plötzlich ohne diese ganzen Stützen auskommen und fühle mich dabei oft wackelig.


Doch der große Teil meines Abenteuers ist natürlich großartig und nichts Geringeres als ein Geschenk. Gestern Abend haben wir uns nach einem Geschäftsmeeting in Paris getroffen und den Feierabend mit einem Spaziergang an der Seine eingeläutet, um ein bisschen von der Kühle des Wassers zu profitieren und das schöne Panorama in der Abendsonne zu genießen. Als es Zeit zum dîner wurde, haben wir den Weg in Richtung Marais eingeschlagen und den Abend bei Le Pain Quotidien ausklingen zu lassen. Dort auf der Terrasse hat es sich bei ausgezeichnetem Essen und gutem Rotwein sehr angenehm bis 23 Uhr aushalten lassen. Le Pain Quotidien ist eines meiner Lieblingsrestaurants geworden: alles bio, es gibt viele vegane Gerichte und das Brot überzeugt selbst die deutschen Ansprüche. Außerdem gefällt mir das rustikale Ambiente sehr gut als Kontrast zum sonst übermäßig schicken Paris.  


Heute ist es wieder heiß, aber zum Glück weniger schwül. Die Schattenseite unseres Apartements im obersten Stock, ist nämlich die angestaute Wärme. Es ist zwar komplett mit Klimaanlage ausgestattet, aber wir sind beide keine Fans davon. Unsere Antwort auf die Hitze lautet viele kühle Getränke mit noch mehr Eiswürfeln. Die Sonnenseite des heißen Apartements ist dafür der Mann mit dem schwarzen Gürtel, der heute sehr beeindruckend mit einem gezielten Handkantenschlag die Eiswürfel aus der Form gebracht hat, an denen ich mich vorher vergeblich abgemüht hatte.

Ein Begleiter mit schwarzem Gürtel hilft also nicht nur dabei, sich auch nachts in der Metro sicher wie in Abrahams Schoß zu fühlen, sondern löst auch ganz nebenbei die profanen Sorgen des Alltags auf einen Schlag.
Einen schönen Start ins Wochenende,
Juliane

Donnerstag, 24. Mai 2012

Mein typischer Tag in Paris

 Heute würde ich euch gerne mal zeigen, wie so ein typischer Tag in meinem neuen Pariser Alltag aussieht. Alltag gibt es in diesem Sinne eigentlich nicht, da sich eigentlich kein Tag dem anderen gleicht, aber gewisse Muster lassen sich doch erkennen.

 

Wir sind in Paris, das heißt, die Uhren ticken anders! Der Wecker klingelt bei uns um 8:30 und obwohl wir eigentlich lang genug schlafen, bin ich jeden Morgen noch sehr müde! Weshalb wir immer noch bis mindestens neun Uhr im Bett bleiben. Dann treibt mich der Hunger irgendwann aus dem Bett, aber die erste Priorotät jeden Morgen lautet Kaffee kochen!


 Nach einem gemeinsamen Frühstück mit gesunden Cerealien setzt sich jeder an den jeweiligen Laptop und es wird fleißig getippt, gesurft, geskypet und telefoniert. 
Heute hat uns ein leeeeerer Kühlschrank entgegen gestarrt, weshalb wir gegen Mittag zu La Défense aufgebrochen sind, um erst zu essen und dann im Hypermarché alle Einkäufe zu erledigen.
Rotwein gehört bei jedem Einkauf immer mit dazu, da er zentraler Bestandteil eines jeden Abendessens ist. Wir sind schließlich in Frankreich! Welch Glück ich doch habe, dass wenigstens diese französische Spezialität vegan ist!


Wer fast den ganzen Tag nur Obst und Gemüse isst, braucht Platz für die Mengen, die dafür bereit stehen müssen. Die Giraffe will schließlich auch gefüttert werden...


 Eigentlich wird nachmittags wieder mit Unterstützung von Tee, Kaffee und Schokolade gearbeitet, doch da sich heute zum ersten Mal nach einer gefühlten kalten, nebligen Ewigkeit die Sonne wieder gezeigt hat, haben wir es uns mit vielen anderen Sonnenhungrigen auf den Stufen der Grande Arche mit einem Kaffee bequem gemacht.
Integraler Bestandteil fast jeden Tages ist außerdem ein Work-out am frühen Abend. Unverzichtbar für uns beide, damit wir uns wohl in unserer Haut fühlen. Heute hat er sogar zum ersten Mal eines meiner Work-outs mitgemacht. Er hat es unbeschadet überlebt und sogar Spaß daran gefunden. Das freut mich ganz besonders, war es doch tatsächlich heute das aller erste Mal, dass sich jemand dazu bereit erklärt hat! 
Ansonsten kann man Szenen in unserem Wohnzimmer beobachten, in denen er mich anfeuert, ihn so hart wie möglich in den Bauch zu boxen. Nein, wir haben keinen Streit, sondern das gehört zum Karate-Training. Gewöhnungsbedürftig, aber jedem das Seine... Ich unterstütze ihn gerne tatkräftig!
Danach gibt es zur besseren Regeneration und Muskelaufbau einen Green Smoothie mit Spinat, Leinsamen, Erbsen-Proteinpulver, Banane und einem anderen Obst, um den Geschmack der erst Genannten zu überdecken. Bei Intersse kann ich gerne mal ein Rezept posten. Gesünder es wird es nicht mehr!


 Als stolze Besitzerin einer französischen Mobilfunknummer kann ich nun mein soziales Leben starten und habe mich mit der liebreizenden Ludmila und einem Freund zu einem after-work Apéritif getroffen. Sie hat sich vorgenommen, mich all ihren Freunden vorzustellen, denen sie sowieso schon von der blonden Deutschen vorgeschwärmt hat, die sich unsterblich in Paris verliebt hat. Es hat sehr gut getan, sie wiederzusehen!


 Wieder zuhause bereite ich wie jeden Abend das dîner zu. Gegessen wird selten vor 22 Uhr und auch danach wird entweder noch ein bisschen gearbeitet, die gemeinsam Online-Ausgabe der FAZ gelesen, ein kleines Privatkonzert genossen oder hier mal wieder etwas gepostet.


Jetzt ist es mittlerweile nach Mitternacht und wir werden so langsam ans zu Bett gehen denken.
Anders als in Deutschland? Auf jeden Fall, aber es fühlt sich alles ganz einfach an, als ich hätte ich es nie anders gekannt. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich hier schon wirklich zuhause fühlen würden, denn dafür müsste ich erst einmal begreifen, dass ich jetzt wirklich hier lebe, aber es fühlt sich sehr, sehr gut an.
Juliane


Samstag, 19. Mai 2012

Die Touristin

Den ganzen Tag für mich alleine und total übermüdet, nachdem ich gestern erst halb vier ins Bett gekommen bin, wusste ich, dass ich unbedingt ein bisschen an die Frische Luft muss, um ein bisschen Schwung in meine müden Knochen zu bringen.

Also habe ich den RER A bis zum Arc de Triomph genommen und bin von dort aus durch das idyllische 16te Arrondisement zum Eiffelturm gelaufen. Dank des Brückentages hat es natürlich nur so von Touristen gewimmelt. Der Gedanke, dass ich jetzt wirklich hier wohne und nicht mehr zu den Touristen zähle, ist immer noch ein bisschen fremd. Aber es reicht definitiv schon dafür aus, die Massen sehr nervig zu finden! Auch wenn ich selbstverständlich sehr gut nachvollziehen kann, warum man diese Stadt besuchen möchte. Oder hier leben... 


Paris hat neben schönen Männern ja noch so viel mehr zu bieten, auch wenn auch schon einer deutschen Freundin aufgefallen ist, dass der durchschnittliche Franzosen doch irgendwie ein bisschen besser aussieht, als was man so gewöhnt ist.




Jetzt werde ich mich selbst ein bisschen mit lauter Musik motivieren, damit ich mein heutiges Work-out überlebe. Danach gibt es wie immer einen Green Smoothie, um die Regeneration zu fördern und dann möchte ich den Rest des Abend auf dem Sofa verbringen. Ich höre jetzt schon mein Bett nach mir rufen...
Schönen Abend nach Deutschland,
Juliane

Eine Woche Meditieren in der Türkei


Da ich gestern den Vormittag über alleine war und mindestens einmal am Tag die Wohnung verlassen muss, habe ich einen kleinen Spaziergang zu La Défense unternommen und die andere Seite des Arche erkundet.






Und dann bekam ich noch eine sehr verführerisches Angebot, das ich einfach nicht ablehnen konnte.
Monsieur hatte schon lange zugesagt, eine Woche mit seiner Reiki- und Meditations-Lehrerin/Psychologin und anderen Freunden, die diese Interessen teilen, in ihrem Haus in ihrem Heimatland Türkei zu verbringen. Doch dann bin ich plötzlich diesen Plänen in die Quere gekommen, weil er mich nicht gleich eine Woche alleine lassen wollte und weil in diesem Zeitraum meine Eltern an der Côte d'azur urlauben und wir sie natürlich besuchen wollten.
Doch nun hat sie mich ganz herzlich eingeladen, dass ich doch willkommen bin, auch mitzukommen. Und da mich die Thematik natürlich sehr interessiert und selbstverständlich nicht nur den ganzen Tag meditiert wird, sondern sie uns auch ihr Land zeigen will, konnte ich einfach nicht ablehnen. Ich kenne weder sie noch die anderen aus der Grupee, aber solche Kleinigkeiten stören mich mittlerweile nicht mehr. Ich freue mich einfach auf die vielen neuen Erfahrungen, die ich sammeln werde und auch darauf, ein neues Land zu erkunden.
Und so starten wir am 2. Juni in Richtung Dalaman. Besonders die vielen kleinen Inseln vor der Küste sollen traumhaft schön sein und ihr Haus liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt.
Ich freue mich! Und ihr bekommt alle eine Postkarte,
Juliane


Donnerstag, 17. Mai 2012

Weltuntergangsstimmung bei La Défense



Das Wetter meint es hier leider nicht mehr gut mit uns, aber wenigstens können mit den dunklen Regenwolken stimmungsvolle Bilder entstehen.
Aber eigentlich könnte mir das Wetter momentan gar nicht gleichgültiger sein.


Die Tage hier verschwimmen immer noch zu einer Mischung aus langsam im Alltag ankommen und gleichzeitig der Unmöglichkeit, weil sich noch alles zu neu, frisch und aufregend anfühlt. Selbst der gemeinsame Gang zum Supermarkt wirkt romantisch. Aber wenn nicht hier in der Stadt der Liebe, wo sollte man sonst in diesen mitreißenden Strudel eintauchen? Und daraus auftauchen will ich sowieso nie wieder, es fühlt sich einfach zu gut an. Alles passt unglaublich perfekt zusammen. Ich finde es sehr faszinierend, was das Leben alles für große Überraschungen bereithält, auf die man in seinen kühnsten Träumen nicht gekommen wäre. Und das ist ja gerade erst der Anfang...

 Meinem Papa wünsche ich noch alles Liebe zum Vatertag und hoffe, dass er einen schönen Tag verbracht hat,
Juliane

Eine Woche in Paris


Albert Einstein muss wirklich Recht gehabt haben, dass Zeit realtiv ist, denn während die Tage in Passau einfach nicht vergehen wollten, habe ich heute ganz erstaunt festgestellt, dass es schon eine Woche her ist, dass ich in Paris gelandet bin! Unmöglich! Ich habe das Gefühl, dass es erst gestern gewesen ist. Die Tage vergehen wie im Flug und wirklich geschafft haben wir noch fast gar nichts, außer die Gesellschaft des anderen zu genießen. Wenigstens unser Workout machen wir regelmäßig zusammen!

Da sich heute die Sonne mal wieder gezeigt hat, haben wir auswärts gegessen, einen Spaziergang durch das Quartier Sentier unternommen und ich habe mir eine französische SIM-Karte zugelegt. Ein weiterer Schritt in Richtung Einleben ist damit geschafft. 
Eigentlich saßen wir sehr gemütlich auf der Terrasse eines Cafés und haben die Sonne genossen, doch wer setzt sich ausgerechnet neben uns? Vier bayrische Touristen, deren Akzent sich doch verdammt nach Niederbayern angehört hat. Und nein, ich habe mich nicht als Deutsche zu erkennen gegeben und ihnen auch nicht beim Bestellen geholfen. Um daran Spaß zu finden, auf Deutsche zu treffen, ist es definitiv noch zu früh. Jetzt möchte ich erst einmal komplett in mein neues französisches Leben eintauchen,
Juliane

Dienstag, 15. Mai 2012

Karl sagt Bonjour


Da das Wetter heute absolut zum zuhause bleiben einlädt, wurde der Tag zum Arbeiten genutzt. Sturm und Wolkenbrüche halten dann selbst mich davon, Paris zu erkunden. Außerdem ist die Wohnung so schön groß und hell, dass man hier ohne Probleme den Tag angenehm verbringen kann. Mit heißem Kaffee und einem meiner Lieblingsshirts, das ich im März bei meinem letzten Salon de Vintage ergattert hatte, war ich doch gleich in der richtigen Stimmung, um in der Modebranche zu arbeiten. 
Es gibt viel zu tun und ich hoffe, dass alles gut voran gehen wird!
Jetzt werde ich als nächstes an meinen Bauchmuskeln arbeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich für all meine Abenteuer hier so fit wie möglich sein sollte.
Juliane

Montag, 14. Mai 2012

Ein unerwartendes Kennenlernen


Der strahlende Sonnenschein musste heute genutzt werden, um einige meiner Lieblingsplätze in Paris zu besuchen. Und so sind wir mittags zusammen in Richtung centre aufgebrochen: er zu einem Mittagessen mit seiner Tochter, ich in Richtung l'opéra als Startpunkt für meinen Spaziergang.


Die Stimmung in Paris im Sommer ist einfach unglaublich. Überall sitzen die Leute auf Bänken, Treppen und in Cafés und jeder genießt die Sonne. Es wird Boule gespielt, mal unterhält sich, liest ein Buch oder entspannt mit geschlossenen Augen. Ich bin einfach nur unendlich glücklich wieder hier zu sein. Es fühlt sich richtig an!


Der Jardin du Palais Royal hat mich heute ein bisschen überrascht, da ich ihn noch nie mit so vielen grünen Bäumen gesehen hatte. 


Nachdem ich mich mit einem Saft meiner Lieblingssaftbar gestärkt hatte (meine Treuekarte ist schon wieder voll, juhu), bin ich zu La Défense zurückgekehrt um einige Besorgungen zu machen. Was sich als komplizierter als erwartet rausgestellt hat! Die Dinge des täglichen Lebens findet man nicht zwangsläufig in den gleichen Läden wie in Deutschland. Aber letztendlich habe ich alles gefunden und damit wieder einen Schritt in Richtung Ankommen in meiner neuen Heimat gemacht.


Und dann habe ich sehr überraschend per SMS die Anfrage bekommen, ob ich nicht Interesse hätte, seine Tochter kennenzulernen. Aber selbstverständlich wollte ich, doch ich war sehr nervös, denn schließlich ist es sehr wichtig, dass wir uns gut verstehen, aber es gab keinen Grund zur Sorge!


Sie ist sehr sympathisch, natürlich und unkompliziert. Und hat diesen typisch coolen Paris-Stil, den nur Pariserinnen besitzen! Wir haben den Nachmittag in unserer Wohnung verbracht, Kaffee getrunken und Musik gehört. Wir haben alle den gleichen Musikgeschmack, ich habe ihr esomi gezeigt, mein Blog und wir haben uns wirklich gut verstanden! Ich bin so erleichtert und glücklich! Das wird Vieles erleichtern!


Jetzt werde ich in meiner Whirlpool-Badewanne den Staub der Pariser Straßen abwaschen und dann wird noch ein bisschen gearbeitet. Schönen Abend,
Juliane

P.S.: Heute war ich zum ersten Mal aufgrund meiner Auswanderung traurig. Gerade weil alles so gut verläuft, fehlt es mir umso mehr, dass ich es "nur" über meinen Blog und mails mit euch teilen kann. Aber natürlich sollte ich eher froh, dass es wenigstens diese Möglichkeit gibt heutzutage. Aber umso mehr will ich doch hoffen, dass ihr mich besuchen kommt! Ich möchte hier in Paris nicht vergessen werden.