Dienstag, 31. Januar 2012

Veränderungen sind gut



Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich schon wieder in Deutschland und mein Paris-Aufenthalt wäre beendet. Ich hätte hier ein Semester verbracht, hätte Kurse besucht, mein Französisch verbessert, neue Leute kennengelernt. Ich hätte schöne Erinnerungen an Paris und viele interessante Sachen gesehen. Aber morgen wäre ich einfach wieder in mein altes Leben in Deutschland eingetaucht und hätte an der alten Stelle neu angeknüpft.


Aber davon bin ich Lichtjahre entfernt! Es sind nicht nur zwei zusätzliche Monate Zeit hier in Paris, die ich gewonnen habe, sondern ein neues Leben. Nie hätte ich erwartet, dass sich mein Leben so alles durchdringend verändern würde, dass ich mich so verändern würde. Mein altes Leben existiert nicht mehr, weil es nicht mehr zu mir passt. Nichts zeigt einem so sehr, wer man wirklich ist, wie seine Zeit im Ausland zu verbringen. Der eigene Horizont erweitert sich um ungeahnte Weiten und man macht mit sich selbst Bekanntschaft.


Ich war noch nie so glücklich, wie ich es hier bin. Alle sagen mir ständig, dass ich so glücklich aussehe und strahle. Ich habe das Gefühl, mich selbst hier in Paris gefunden zu haben und das erzeugt eine Zufriedenheit, die mich ganz tief ausfüllt. Ich bin mit mir selbst zufrieden, mit anderen zufrieden und mit der Welt im Reinen.


Ich habe hier so viel mehr als nur Französisch gelernt,
Juliane


Montag, 30. Januar 2012

Meine Paris Highlights - bis jetzt


















Wenn ich meinen Aufenthalt hier im wunderbaren Paris nicht um zwei Monate verlängert hätte, dann wäre morgen der traurige Tag des Abschieds gekommen. Ich glaube, ich brauche nicht noch einmal erwähnen, wie froh ich bin, dass ich diesen gefürchteten Tag um zwei Monate verschieben konnte.

Da morgen Wohnungsübergabe ist, weil meine Mitbewohnerin nach Deutschland zurückkehrt und meine neue einzieht, ist heute Großputz angesagt. Da das Wetter allerdings eh trüb ist, ist es nicht weiter schlimm, den Tag mit Putzen und Arbeit zu verbringen.


Da nun eigentlich meine Zeit hier schon abgelaufen wäre, finde ich, ist es Zeit für einen kleinen Rückblick, was ich in den vier Monaten hier alles erlebt habe. Ich hätte nie im Leben gedacht, was alles für Abenteuer hier in Paris auf mich warten würden und das ich so mein Herz an diesen Ort verliere. 













Ich bin sehr gespannt, was die nächsten zwei Monate noch für mich zu bieten haben. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass das Abenteuer gerade erst begonnen hat,
Juliane

Samstag, 28. Januar 2012

L'institut du monde arabe

 Nachdem ich heute einen schönen Vormittag im ländlichen Pariser Umland in der Sauna und im Jacuzzi mit Ludmila und Shéhérazade verbracht habe, war mein Nachmittag wieder kulturell geprägt. Und ich war wirklich froh, wieder zurück in Paris und in der Zivilisation zu sein! Nach drei Stunden hat es mir schon gefehlt! Das ist wahre Liebe!  

Den Nachmittag habe ich also zurück in der Zivilisation verbracht, aber nicht in der französischen, sondern in der arabischen. 


 Nach strengen Sicherheitskontrollen bin ich in die Revolution in Tunesien eingetaucht. Doch vorher habe ich noch einen neuen Freund gefunden. 











Es war sehr interessant, die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen tunesischen Künstler zu sehen, doch wie immer gab es natürlich auch Werke, die mich persönlich nicht angesprochen haben. 

Der Winter ist letztendlich doch noch hier angekommen, es ist kalt geworden. Doch dafür sonnig und kein Schnee in Sicht. Ich freue mich,
Juliane

Freitag, 27. Januar 2012

Genie in Paris: Karl Lagerfeld


Nachdem ich mich heute um 6.30 Uhr aus dem Bett gequält habe und die eineinhalb Stunden Anfahrtsweg in der Rush Hour auf mich genommen hatte, ist der Lehrer nicht zum Kurs erschienen! Aber anstatt mich darüber zu ärgern, habe ich die freie Zeit lieber sinnvoll genutzt und bin mit Ludmila ins Kino gegangen. Ja, alle Filme laufen in Paris auch schon morgens um zehn. Leider waren wir etwas spät dran und haben uns dann den Film ausgesucht, bei dem wir am wenigsten verpasst hatten. So ist es The Descendant mit George Clooney geworden und auch wenn es ein guter Film ist, hat er uns beide nicht vom Kinosessel gerissen. Das wirklich Positive war nur, dass ich, obwohl der Film wieder in Englisch gezeigt wurde, diesmal keine Französisch-Amnesie erlitten habe. 

Da ist dieses Filmchen, in dem sich Karl Lagerfeld zur Promotion seiner neuen Kollektion selbst auf die Schippe nimmt, schon sehr viel unterhaltsamer.


Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und hoffe, ihr habt genauso viele tolle Pläne wie ich,
Juliane

Mittwoch, 25. Januar 2012

Prada 24h Museum


Ich schaue kein Fernsehen, ich höre kein Radio und lese nur die kostenlose Zeitung in der Metro, aber ich treibe mich viel im Internet herum und da vor allem auf unzähligen Blogs. Und so war es nur meinem speziellen Medienkonsum und purem Zufall zu verdanken, dass ich etwas von Pradas 24h Museum erfahren habe. Keine Werbung, keine Anzeigen, nur eine kleine Meldung, aber es klang so viel versprechend, dass ich nachgeforscht habe.  


Ein Museum, von Prada gesponsored, dass nur 24h lang existieren wird. Zur Eröffnungsgala und anschließender Party waren natürlich nur exklusive Gäste eingeladen, aber heute Nachmittag hat es für drei Stunden seine Türen für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Und da es so geheim war, mussten wir nicht mal wie befürchtet in einer langen Schlange stehen, sondern konnten sofort über den violetten Teppich ins Innere des Ministeriums für Wirtschaft schreiten.


Und es war wirklich außergewöhnlich! Bilder von antiken Statuen wurden mit den Köpfen weiblicher Filmstars versehen, doch die Augen waren nicht die passenden und eingesperrt waren sie alle in einem großen, neonpinken Metallkäfig. Nicht dass ich den Sinn verstanden hätte, aber es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht, sich das anzuschauen.


Genauso interessant waren natürlich die anwesenden Personen, zu 90% passend in Prada gekleidet. Hier hatte sich wirklich die stylische Elite von Paris versammelt!


Und zwischen drin ich.


Insgesamt gab es drei Räume, einer davon mit vielen funkelnden Lichtern und weiteren antiken Statuen.


Der Plenarsaal war kurzerhand zum Kino umgestaltet worden und so konnten wir dort, wo sonst die Angeordneten sitzen, eine Filmvorführung genießen.


Es war natürlich auch wahnsinnig viel Presse anwesend und ich wurde sogar von einem Londoner Magazin angesprochen, dessen Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Aber mein Bild und meine weisen Worten werden mit Namen im April in London erscheinen! Mein erstes Interview auf Französisch und mein erstes Interview allgemein! 


Ich habe allerdings nur kurz erzählt, warum ich gekommen bin, was mir besonders gefällt und wie ich darauf aufmerksam geworden bin.


Solch ein Event ist eben nur in Paris so möglich! Es war wirklich inspirierend und hat auch meine kreativen Säfte in Schwung gebracht! Hier muss man sich einfach von der einzigartigen Atmosphäre anstecken lassen!
Und jetzt muss ich mich beeilen, auf geht es zu Yoga,
Juliane

Montag, 23. Januar 2012

Kate Moss in Paris


Zwar leider nur gemalt auf einer Wand, aber immerhin! Da im Moment die Castings für die kommende Fashion Week stattfinden, ist die ganze Stadt wieder voll mit Models und Modemenschen. Man sieht sehr viele interessante Leute und merkt, dass etwas in der Luft liegt.
Davon habe ich mich heute anstecken lassen und bin endlich mal wieder in Paris umhergewandert, um euch nun mit schönen Photos beglücken zu können.


Um meinem Ziel, jede Straße in Paris gesehen zu haben, ein Stück näher zu kommen, bin ich heute durch die kleinen Straßen und engen Gasse von St. Germain-des-Près gestreift. Dies ist sowieso eines meiner Lieblingsviertel und auch abseits der geschäftigen Boulevards gab es viel zu entdecken!


Paris entzückt mich auch immer wieder mit den vielen liebevollen Details, die es überall zu entdecken gibt. Man merkt, dass hier noch viele andere Menschen leben, die Paris genauso sehr lieben wie ich.





Zwischendurch habe ich mich bei meinem Lieblingsimbiss gestärkt, allerdings ist dies selbstverständlich nicht das Geschäft auf dem Bild oben, sondern Maoz mit den besten Falafel in ganz Paris.

Mit vollem Bauch habe ich es mir dann bei einem Kaffee gemütlich gemacht und mal ein bisschen Jahresplanung betrieben. Was steht dieses Jahr an, was möchte ich gerne erreichen und wie kann ich meine verbleibende Zeit in Paris noch ausgiebig nutzen.


Heute ist es mir gleich zweimal passiert, dass mich Leute angesprochen habe und gefragt haben, ob ich in dem Viertel wohne und ob ich ihnen den Weg sagen könnte. Und beide Male konnte ich tatsächlich weiterhelfen! 


Nachdem am Anfang alle immer sofort gesehen haben, dass ich Deutsche bin, scheine ich mich nun gut ins Stadtbild integriert zu haben. Allerdings habe ich absolut keine Ahnung, woran das liegt! Aber ich fasse das mal als Kompliment auf.


Mir ist aber außerdem zum ersten Mal aufgefallen, dass ich mich -selbstverständlich- nicht nur wahnsinnig in Paris wohl-, sondern mich richtig zuhause fühle. Gleichzeitig habe ich zwar auch ein bisschen Heimweh nach Deutschland bekommen, aber das zeigt vielleicht nur noch mehr, dass ich Paris jetzt als mein Zuhause betrachte.


Mir war vorher klar, dass es mir hier gut gefallen würde und dass ich viel Spaß haben werde, aber dass ich wirklich hier ankommen und Paris nicht nur als kleinen Aufenthalt betrachten würde, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich habe nicht nur Inspiration, Eindrücke, Erfahrungen und Freunde, sondern ein neues Zuhause gefunden.


Morgen muss ich leider lernen, weil ich am Donnerstag eine Prüfung habe, und arbeiten, da es im Moment sehr viel zu tun gibt, denn die Frühlingsware trifft ein! Wer also schon ein bisschen Frühlingsgefühle haben möchte oder noch ein Schnäppchen im Sale ergattern will, der muss einfach nur hier klicken.


Und mit den stimmungsvollen Bilder in der Dämmerung verabschiede ich mich für heute und hoffe, dass ich jetzt wieder öfters bloggen werde! Mein kleines kreatives Ventil hat mir doch sehr gefehlt und es ist schön, dass ich meine Erlebnisse wieder mit euch teilen kann.


Herzliche Grüße aus Paris,
Juliane