Montag, 31. Oktober 2011

Hoher Besuch bei Kaiserwetter


Heute durfte ich zum ersten Mal Besuch in Paris empfangen. Mittags konnte ich meine Familie am Gare de l'Est abholen und Paris hatte extra ihr schönsten Gesicht aufgelegt und sie mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20°C begrüßt.


Deswegen habe ich sie natürlich als erstes, nachdem sie sich mit Kaffee in meiner Wohnung gestärkt hatten, in "meinen" wunderschönen Park geführt, wo wir das Wetter und die prächtige Aussicht genießen konnten.


Das frische Baguette vom Bäcker um die Ecke hat auch gut geschmeckt.


Nachdem sie Sacre Coeur heute nur von weitem bewundern konnten, werden sie morgen als erstes dorthin aufbrechen.


Nachdem wir noch einen Abstecher zum Lidl unternommen hatten und sie erinnert wurden, immer sehr dankbar für die deutsche Supermarktlandschaft zu sein, habe ich sie in ihr Hotel gebracht.


Das liegt außerhalb der Péripherique, aber man kann die Autobahn noch sehen und das Viertel ist sehr belebt. Ich glaube, ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Außerdem werden sie dort auch leichter etwas zu essen finden, da viele ausländische Imbissbuden auf der Straße zu finden sind. Keine Selbstverständlichkeit in Paris!


Morgen treffen wir uns dann am Arc de Triomph und werden zusammen La Tour d'Eiffel bestaunen gehen.


Auf dem Rückweg von ihrem Hotel zur Metro habe ich voller Überraschung entdeckt, dass das Atelier d'Hermès gleich um die Ecke ist. Ich muss gleich nachforschen, warum sich eine der teuersten Luxusmarken der Welt in den Pariser Banlieues niederlässt. Leider war es schon dunkel, aber ich werde noch ein Foto nachreichen,
Juliane

Sonntag, 30. Oktober 2011

Viel Mode und ein bisschen Sight Seeing

Mehr Mode als wir heute hatten, kann man fast gar nicht in einen Tag packen!

 Nachdem wir extra zeitig aufgestanden waren, um pünktlich zur Eröffnung um zehn wieder beim Institut francais de la mode zu sein, wo der zweite Tag des wohl schönsten Ereignisses in Paris eingeläutet wurde.


Alleine das Gebäude an sich ist schon sehenswert, auch wenn wir nicht wirklich oft unsere Blicke darauf wenden konnten.


Selbst die Fahrzeuge, die davor verkauft wurden, waren stylisch! Überall gab es so viele schöne Sachen zu bestaunen!


Wir mussten uns wieder hinter den Ständen umziehen und diesen Lederrock für 10€ habe ich mir nicht entgehen lassen!


Nachdem wir uns vier Stunden lang durch die Sachen gewühlt haben und uns die Augen fast übergegangen sind, waren wir bereit, uns zu verabschieden. Uns ist der Abschied jedoch nicht leicht gefallen! Aber wir konnten kaum noch und das nächste Mode-Event hat schon gerufen. Wir sind schnell über die Brücke zum Gare de Lyon gelaufen und von dort aus zur Bürostadt "La Defense" gefahren, wo die japanische Begleidungskette Uniqlo ihren Laden neu eröffnet hat. 


Die Japaner bieten hochwertige Materialien zu kleinen Preisen in vielen Farben und haben dafür nur sehr wenige Modelle im Angebot. Zur Eröffnung gab es natürlich extra Rabatte und ich habe mir nach vielen Jahren mal wieder eine neue Jeans gekauft. Grundsätzlich ziehe ich viel lieber Röcke und Kleider an, aber im Winter werde ich vielleicht auch versuchen, meine Liebe zu Jeans neu zu entdecken.


Nachdem wir dann richtig müde waren und uns die Lust auf Einkaufen nach sechs Stunden schlussendlich doch vergangen war, haben wir noch einen Abstecher nach draußen gemacht, um den Grand Arche zu bewundern, das Wahrzeichen von La Defense.


La Defense besteht wirklich nur aus Hochhäusern und kann kaum als Zierde bezeichnet werden. Doch der Kontrast zum restlichen Paris könnte kaum größer und nicht interessanter sein.


Von einem etwas aufdringlichen alten Herren haben wir dann noch einen kostenlosen Vortrag über La Defense erhalten. 30% des BIP Frankreichs, werden alleine in diesen wenigen Bürotürmen erwirtschaftet.


Das schönste an La Defense ist der Blick von Arche zu Arc, vom Grand Arche hinüber zum Arc de Triomph.


Ganz hinten in der Ferne ist er klein zu erkennen.


Jetzt sieht man ihn besser. Bald werde ich euch schönere Bilder zeigen können, da ich mir gestern diese Kamera bestellt habe. Ich freue mich schon sehr darauf, tiefer in die Fotografie einzutauchen, da ich mit meiner kleinen Digicam bisher nur durch die Bildkomposition Einfluss auf die Qualität der Bilder nehmen kann.


Wir sind uns einig, dass das heute unser Lieblingstag bisher in Paris war! Im Laufe der Zeit, werde ich euch dann nach und nach meine Schätze der letzten zwei Tage vorstellen,
Juliane

Samstag, 29. Oktober 2011

TMode & Salon du Vintage


Nachdem wir heute einen kurzen Zwischenstop im sehr schönen Jardin des Plantes am linken Seine Ufer eingelegt hatten,


wo wir die herbstliche Umgebung bei sehr milden Temperaturen genießen konnten,


habt uns der Garten schon in die richtigen Stimmung für unser nächstes Ziel gebracht. In Paris wachsen Schuhe sogar auf den Bäumen!


Den langen Weg haben wir nämlich nicht wegen dem schönen Garten auf uns genommen, unser heiß ersehntes Ziel war stattdessen das Institut de la Mode, das einen Salon de la Mode et Vintage veranstaltete. Es war eine Art Verkaufsmesse auf der sich junge Designer vorstellen durften und Vintage-Läden aus Paris ihre Mode aus den 50er präsentiert haben.


Wir hatten wirklich sehr hohe Erwartungen an diese Veranstaltung und haben uns die ganze Woche darauf gefreut, aber unsere Erwartungen wurden noch übertroffen! Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann wird so mein Paradies aussehen!


Nach nur drei Euro Eintritt hatten wir unendlich viele Ständer mit Kleidern, Schmuck, Taschen und Schuhen für uns zum Stöbern. Junge, hoch begabte Designer, die ihre handgefertigten Kreationen vorgestellt haben und jede Menge Vintage-Mode und Möbel aus den 50er Jahren.


Ich habe noch nie so viele schöne Sachen an einem Ort gesehen! Alle Sachen waren viel billiger als im freien Verkauf, aber trotzdem war Weniges für uns erschwinglich. Doch alleine all diese Kunstwerke bestaunen zu dürfen, war es schon wert, gekommen zu sein.


  Eine gebrauchte Tasche von Chanel kostet immer noch 2000€. Aber jetzt hatte ich wenigstens mal eine in der Hand. Hat sich gut angefühlt! Ich habe sie allerdings wieder hingelegt. Die hat bestimmt eine andere, sehr glückliche Besitzerin gefunden.  


An einem Stand, bei dem alle Kleider 10€ gekostet haben, bin ich jedoch auch fündig geworden. Mode aus den 50er gefällt mir sowieso sehr gut und entspricht auch optimal meinem Körperbau. Das Kleid sitzt wie angegossen! Leider gab es weder Umkleide noch Spiegel, weshalb wir uns hinter den Ständern umziehen  (ich war natürlich wieder strategisch angezogen, sodass mich niemand nackig sehen musste) und gegenseitig Fotos schießen mussten, um unsere Beute zu beurteilen.


Ich habe natürlich auch fleißig Visitenkarten gesammelt von Designern, deren Produkte vielleicht zu esomi passen würden.


Es waren unglaublich viele reiche Japanerinnen anzutreffen, die sich wie verrückt auf die Designertaschen und Pelze gestürzt haben, obwohl sie alle schon mit einer am Arm angekommen waren.


Wir haben uns von all den kreativen Stücken inspirieren lassen! Vielleicht müssen wir sie nach basteln oder auf einen hoch bezahlten Job hoffen... 


Ich hatte mich extra thematisch passend angezogen und ein Kleid ausgewählt, dass aus den 50er sein könnte, allerdings von der schwedischen Bekleidungskette stammt. Doch die haben ihren Job scheinbar sehr gut gemacht, denn ich wurde von einem Verkäufer auf mein schönes Kleid angesprochen. Ha!


Da wir uns am liebsten über Nacht hätten einschließen lassen, uns die Security aber irgendwann rausgeschmissen hat, werden wir morgen Früh um zehn pünktlich zur Eröffnung wieder zur Stelle sein, da wir noch nicht alles gesehen haben und uns eine nette Verkäuferin mit Einladungen versorgt hat, sodass wir morgen umsonst reingelassen werden. Es gibt wohl kaum einen schöneren Anlass, um am Sonntagmorgen zeitig aufzustehen!
Ich werde jetzt süß von all den schönen Dingen träumen, die ich heute bewundern durfte,
Juliane

Freitag, 28. Oktober 2011

Insider-Tour durch das Marais

Nachdem ich heute wieder sehr viele Stunden in der Schule absitzen musste, hat der Tag doch noch ein sehr schönes Ende genommen. Doch ich möchte eine kurze Anekdote aus der Schule erzählen, damit ihr besser versteht, wie dort die Abläufe sind. Und bitte denkt daran, dass dort keine Minderjährigen unterrichtet werden, sondern Erwachsene im Alter zwischen Anfang und Mitte Zwanzig.
Mittags ist immer eineinhalb Stunden Pause, was natürlich sehr lang ist, vor allem da man nicht weg kann, weil es in der Nähe der Uni NICHTS gibt. Also sitzt man eineinhalb Stunden im Klassenzimmer oder steht vor dem Eingang. Deshalb hatten wir unseren Lehrer gefragt, ob wir die Pause auf eine Stunde verkürzen dürfen, um dafür eine halbe Stunde eher aufzuhören. Wie sich das in Frankreich gehört, ist er sofort zum Direktor gelaufen und hat um seine Erlaubnis gebeten. Dieser hat jedoch entrüstet abgelehnt! Anwesenheitspflicht ist bis halb sechs und wo würden wir denn bitte hinkommen, wenn alle gehen, wann sie wollen!? 
Andere Länder, andere Sitten! Aber was ich davon halte, brauche ich bestimmt nicht kundtun...



Der große Vorteil der sehr kleinen Klassen ist jedoch, dass man sofort sehr herzlich in die Klassengemeinschaft aufgenommen wird und sich alle um einen kümmern! Ich könnte mich wirklich nicht besser aufgenommen fühlen. Alle sind sehr freundlich und herzlich und ich bin nie alleine. Als ich heute auf der Heimfahrt erzählt habe, dass ich noch nie im Viertel Marais war, haben sie spontan gesagt, dass wir dort zusammen aussteigen und sie mir sofort ihre Lieblingsplätze zeigen.


Und so konnte ich mit Elise, Ludmilla und Olivier noch zwei Stunden durch das wirklich bezaubernde Marais wandern. Das Marais ist eines der ältesten Viertel von Paris und liegt aber sehr im Trend bei jungen Leuten. Es gibt viele Vintage-Läden, Schwulenbars, Cafés und Restaurants und man kann alle verschiedenen Arten von Menschen antreffen.

Olivier und Ludmilla

Ludmilla und ich
 Die drei Franzosen haben mir ihre Lieblingsgeschäfte, -restaurants, -bars und -straßen gezeigt. 
  Und da waren wirklich ein paar Geheimtipps dabei, die ich alleine nie entdeckt hätte!  
So habe ich in einem Laden schon ein kleines Weihnachtsgeschenk für meinen Freund gefunden. Ich verrate aber natürlich nicht, was es ist und in welchem Laden ich es entdeckt habe...


Es macht sehr unglaublich viel Spaß, in so netter Gesellschaft Paris zu erleben und vor allem Französisch zu lernen! Eine bessere Kombination gibt es gar nicht!
Juliane



Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ein Palast ist nicht genug

  Unser heutiges Ziel waren eigentlich die Champs Elysées und unser Startpunkt dafür der Petit Palais. Dort sind wir immerhin auch angekommen! Der Name des Palastes könnte irreführender nicht gewählt sein, denn klein ist an daran überhaupt nichts. Er heißt allerdings deshalb so, weil gegenüber ein Palast steht, der noch 
  größer ist und folglich "Grand Palais" genannt wird. Alles eine Frage der Sichtweise.

   

Eine Warteschlange deutete uns schon darauf hin, dass wir auf dem richtigen Weg waren und es hier etwas zu entdecken gibt.





Wir waren aber nicht gekommen, um uns den Palast anzuschauen, sondern die Sonderausstellung, die in Zusammenarbeit mit "Reportern ohne Grenzen" Fotografien von indischen Frauen zeigt, die sich emanzipieren konnten und nun die Gesellschaft verändern.


Die Ausstellung hatte wirklich tolle Fotos zu bieten und die vielen Texte zu den Bildern waren höchst interessant. Leider war fotografieren verboten, weshalb ich nur ein heimlich geschossenes zeigen kann.
Viele Frauen haben sich gegen den Willen ihrer Familien und ihrer Ehemänner mit eisernem Willen aus der Armut gekämpft, indem sie nachts arbeiten gegangen sind, während sie tagsüber den Haushalt geführt und gleichzeitig studiert haben.


Beim Verlassen des Palais sind wir dann in die falsche Richtung abgebogen und Richtung Seine und Invalides gelaufen, also in etwa Richtung Musée Rodin, wo wir gestern waren, und sind deshalb nie auf die Champs Elysées gestoßen. 


  Da Paris so schön ist und es überall so viel zu schauen gibt, ist uns unser Fehler erst reichlich spät aufgefallen.  


Also haben wir nach einem kurzen Blick auf den Stadtplan unser Ziel angepasst und sind kurzerhand in den den nächsten Palast gegangen, den "Palais de Tokyo". 


  Dort ist das Museum für Moderne Kunst der Stadt Paris untergebracht und genau das war unser neues Ziel.  


Es ist eine bunte Mischung aus allen Stilrichtungen zusammengetragen worden, doch leider fehlte etwas der rote Faden. 


  Da man durch Renovierungsarbeiten behindert nicht mal einen Rundgang laufen konnte, sondern vor und zurück gehen musste, konnte man erst recht nicht richtig in die Ausstellung eintauchen.  


Doch alles in allem war es sehr interessant, die verschiedenen Ausprägungen der Modernen Kunst erleben zu können.






Der Spiegel eines ausgestellten Wohnzimmers aus den 70er Jahren.


Beim Verlassen des Museums haben wir zum Glück einmal im richtigen Moment nach links geschaut und uns hat sich dieser Anblick zwischen zwei Häusern hindurch dargeboten.


Schöner geht es fast gar nicht mehr!
Morgen müssen wir leider wieder unsere Unterschrift auf der Anwesenheitsliste der Uni leisten, wodurch Paris bis zum Wochenende auf mich warten muss, da ich Freitag den ganzen Tag dort verbringen muss.
Gut entspannt nach eineinhalb Stunden Ashtanga Yoga werde ich jetzt ins Bett gehen,
Juliane