Mittwoch, 27. Juni 2012

Grüße aus der Heimat

 Heute war ein schöner Tag! Nicht nur, dass ich beim Bäcker im Ort auf eine Brotsorte gestoßen bin, die Waldkorn heißt und fast deutsch sein könnte, heute habe ich auch den ersten an mich adressierten Brief in der Post gehabt. Viele Grüße aus der Heimat, die mich jetzt in der Fremde natürlich noch mehr freuen.
 Zusätzlich war heute endlich mal wieder ein warmer Tag, auch wenn die Sonne nur kurz geschienen hat und es sofort sehr schwül geworden ist. Aber das nehme ich alles gerne, wenn ich nur endlich nicht mehr frieren muss! Vorgestern haben wir sogar ein Kaminfeuer gemacht, weil es so ungemütlich war! Und das im Juni...
Um das meiste aus den wenigen sonnigen Moment rauszuholen, haben wir natürlich draußen Mittag gegessen und abends einen Spaziergang an der Seine gemacht. Mein Knie und mein Schienbein sind zwar immer noch geschwollen und leuchten in allen Farben des Regenbogens, aber ich kann mich fast schmerzfrei fortbewegen und passe so gut zu Monsieur auf seinen Krücken!

Ich wollte euch allen auch schon lange eine Postkarte aus meinem neuen Wohnort schicken und euch meine Adresse mitteilen, aber es wird noch drei Wochen dauern, bis es wieder Postkarten zu kaufen gibt. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es überhaupt welche gibt,
Juliane

Donnerstag, 21. Juni 2012

Glück in der Liebe, Pech im ...

Ich hatte ganz vergessen euch zu erzählen, was sich spät abends vor unserer Abreise in die Türkei zugetragen hatte: um 22 Uhr bekam ich von Monsieur, der beim Karate war, eine SMS, aus der ich rauslesen konnte, dass sie auf die Sanitäter warten, weil sich jemand verletzt hatte. Ich habe natürlich gehofft, dass es sich nicht um ihn handelt, doch einen Anruf später hatte ich die Antwort, dass ihm im Kampf die Kniescheibe rausgesprungen ist, wie es schon einmal vor fünf Jahren passiert ist. In meinem Kopf hatte ich unseren Urlaub damit schon abgehagt, aber als er morgens um vier endlich aus der Notaufnahme auf Krücken nach Hause gebracht wurde, hatte er immer noch vor, unseren Urlaub zu genießen. Und das haben wir auch getan! Es war zwar nicht immer ganz einfach, weil er das Knie nicht beugen kann und er im Flugzeug deshalb immer auf mehrere Plätze angewiesen war, um sein Bein unterzubringen, so wurden wir jedoch an jeder Schlange vorgelassen und mussten nirgendwo anstehen und hatten eine ganze Sitzreihe im Flugzeug für uns alleine.
Wenn einem schon das Knie weh tut, dann wenigstens an der schönen türkischen Küste, finde ich.

Warum mir gerade heute einfällt, euch das zu erzählen? Weil wir jetzt zwangsläufig im Partnerlook unterwegs sein werden und das nicht, weil ich den Partnerlook niedlich finden würde!
Wenn man so etwas vermeiden möchte, sollte man auf keinem Fall nachts im Dunkeln in einem noch unbekannten Haus die Treppe runter stürzen!
Ich hatte großes Glück, denn ich habe mir nichts Ernstes dabei zugezogen, aber mein Absturz war doch beachtlich, vor allem weil ich ja nicht mal gesehen habe, wo ich da eigentlich hingeflogen bin. 
Ich nutze die Gelegenheit, um ein bisschen Werbung für Krafttraining und Yoga zu machen, denn ich bin überzeugt, dass mich die beiden vor Schlimmeren bewahrt haben. Ich bin sogar mit einem Bein stehend unten angekommen, weshalb meinem linken Bein rein gar nichts fehlt, mein armes Rechtes jedoch sehr ramponiert ist. Ganz nach dem Motto "Wenn schon, denn schon" habe ich mir augenscheinlich auf dem Weg nach unten, mein Knie an fünf verschiedenen Stellen an- und aufgeschlagen, mein Schienbein ist eine Beulenlandschaft und mein Arm leuchtet farbenfroh. 
Das ist das erste Mal, das mir so etwas passiert ist und ich bin immer noch von den Anpassungsreaktionen meines Körpers erstaunt. Im ersten Moment unten angekommen dachte ich noch, dass ich einfach weiterlaufen könnte, was sich aber nach zwei Schritten als Irrtum herausgestellt hat. Ich lag eine Stunde auf dem Teppich und habe dank den Nachwirkungen der Stresshormone unkontrollierbar am ganzen Körper gezittert. Und gelacht! Obwohl es verdammt weh tat!
Bis auf mein Knie, das ich nun auch nicht mehr beugen kann, bin ich mir aber sicher, dass mir nichts Ernstes passiert ist, obwohl ich mich heute fühle, als wäre ich gestern eine Treppe runtergefallen, da mir einfach von unten bis oben alles weh tut.
Jetzt teilen wir uns das Tiefkühlgemüse, um unsere jeweiligen Knie zu kühlen und fachsimpeln darüber, was uns das Universum damit sagen will. Von einem bin ich jedenfalls überzeugt: es gibt nettere Wege eine Botschaft zu übermitteln!

Um die Selbstheilungskräfte anzuregen, damit ich so schnell wie möglich wieder auf den Beinen bin, da mir meine tägliche Dosis Sport jetzt schon fehlt, ruhe ich mich jetzt natürlich brav aus und versuche meinen geschundenen Körper mit noch mehr guten Sachen dabei zu unterstützen.
Der heutige Salat wurde während eines Wolkenbruchs kuschelig unterm Vordach genossen und bestand aus Feldsalat, Kichererbsen, Süßkartoffeln und als Dressing eine Mischung aus Balsamico, Tabasco, Mandelpüree und Zimt. Klingt vielleicht abenteuerlich, passt aber gut zu den Süßkartoffeln und zu meinem aktuellen Lebenstil.
Drückt mir die Daumen, dass ich nicht ständig oben etwas vergesse, denn mittlerweile wohnt hier niemand mehr, der mal eben schnell die Treppe benutzen könnte...
Juliane

Leben wie Gott in Frankreich


Ich habe nicht die leiseste Ahnung wie Gott in Frankreich lebt, aber ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht. Ich habe mich gut in meinem neuen Heim eingelebt und heute hat es das Wetter endlich zugelassen, dass wir einen der großen Vorzüge eines Hauses im Grünen genießen konnten: Mittagessen an der frischen Luft mit Blick in den Garten. Da schmeckt es gleich noch viel besser!


Mittags essen wir meistens einen großen Salat. Und damit man davon satt wird, besteht dieser nicht nur aus Gemüse, sondern ich versuche, darin alle sättigenden Bestandteile zu integrieren, also Proteine, Kohlenhydrate und Fette. 

Gemüsebasis = Tomaten
Protein = Kichererbsen, Pinienkerne
Kohlenhydrate = Kichererbsen, Roggenbrot
Fette = Pinienkerne, Oliven

Dazu wurde guter Bio-Rotwein serviert, der hier einfach fast zu jedem Essen dazu zugehören scheint. Nur zum Frühstück steht die Flasche noch nicht auf dem Tisch! Als süßen Abschluss gibt es Obst als Dessert und zum Espresso dunkle Schokolade für mich.

Da es wie gesagt jeden Tag Salat gibt, gebe ich mir viel Mühe jeden Tag einen anderen zu machen, damit es nicht langweilig wird. Gleichzeitig kann man so auch sicherstellen, dass man die größtmögliche Breite an Nährstoffen bekommt. Und damit lebt man gesund, ist fit und fühlt sich großartig.

Meine Energie habe aich abends noch genutzt, um an der Seine Laufen zu gehen. Mit 20 Minuten Intervalltraining bestehend aus 30 Sekunden Sprinten und 30 Sekunden Gehen habe ich nicht nur einen hohen Trainingsreiz gesetzt, sondern auch meinen Stoffwechsel kräftig angefeuert. Das zeigt sich auch immer am Morgen danach, wenn ich nicht nur mit Muskelkater, sondern auch einem riesen Appetit aufwache.
Jetzt aber erst einmal schlafen, das ist genauso wichtig wie die richtige Ernährung und Bewegung,
Juliane

Donnerstag, 14. Juni 2012

The Manhatten Project


Gerade heute als ich um bei La Défense ein paar Besorgungen gemacht habe, ist wieder die große Sehnsucht nach NYC in mir aufgestiegen. Und dann habe ich dieses wunderbare Filmchen passend zu meinem Sehnsuchtsort gefunden.
Im Moment bin ich gar nicht mehr in Paris unterwegs, um mich zu amüsieren, da wir fleißig und mit Hochdruck daran arbeiten, ein neues Unternehmen ins Leben zu rufen. Für mich ist es wahnsinnig spannend daran mitarbeiten zu dürfen, auch wenn es fern von meinem ehemaligen Traumjob ist. Aber wie es in Zukunft für mich weitergeht und was ich in der Türkei über mich selber gelernt habe und wie ich dieses neu gewonne Wissen in mein Leben integrieren will, dazu werde ich einen extra Post schreiben, wenn sich der dadurch aufgewirbelte Staub ein bisschen gelegt hat.
Au revoir,
Juliane

Dienstag, 12. Juni 2012

Urlaub in Fethiye

Unser Urlaub in Fethiye.

















Auch wenn die Bilder für sich sprechen und sehr genau wiedergeben, was ich in dieser Woche erlebt habe, verdient dieser Urlaub eigentlich ein ganzes Buch, so viel habe ich in dieser Woche entdeckt. 
Ich habe mit drei mir Unbekannten, die jetzt Freunde geworden sind, ein fremdes Land entdeckt, von dem ich nichts wusste und dessen Sprache ich nicht spreche. Und es hat mich komplett in seinen Bann gezogen.
Wir haben zusammen meditiert, einander sehr gut kennengelernt, ich habe mich selbst ein ganzes Stück mehr gefunden, alte Illusionen über Bord geworfen, den eigenen Horizont astronomisch erweitert und viele neue Blickwinkel auf das Leben entdeckt. Ein lebensverändernder Urlaub!
Wir haben zusammen gegessen und diskutiert und waren schon vor dem Frühstück das erste Mal im ansonsten menschenleeren Pool schwimmen. Wir haben jeden Sonnenuntergang am Strand erlebt, sind im Meer geschwommen, haben die Aussicht in uns aufgesogen und als Abschied hatten wir das große Glück in der Bucht Delphine beobachten zu können. Es war magisch!
Von unserem Bootsausflug zu all den kleinen Inseln vor der Küste spüre ich immer noch die Sonne und den Wind auf der Haut und das Kribbeln im Bauch, als ich vom Schiff aus immer wieder in das klare, türkise Wasser gesprungen. Man muss sich nur überwinden!
Von den Liedern, die im Nomandenzelt gesungen wurden, habe ich kein Wort verstanden, doch die Musik hat mich tief berührt. Und ich hatte noch nie so viel Spaß beim Tanzen.
Meine Haut ist immer noch ganz zart von unserer Behandlung im Hamam und all meine Sinne gesättigt von den vielen verschiedenen, neuen Eindrücken.
Diese Erlebnisse haben mich tief berührt und verändert und ich werde versuchen, mir so viel wie möglich davon zu erhalten und in mein Leben zu integrieren. Ich weiß, dass es sich lohnt!
Juliane