Montag, 12. Dezember 2011

Paris verleiht Flügel

Heute habe ich etwas ganz Schlimmes gemacht! Eigentlich sollte ich mich in die Ecke stellen und eine Runde schämen, aber ich muss noch bloggen und arbeiten und habe leider, leider keine Zeit dafür. Morgen vielleicht.
Heute habe ich Schule geschwänzt! Und bin dafür den ganzen Tag in Paris spazieren gegangen. Das Schlimmste daran ist, dass ich absolut kein schlechtes Gewissen habe und es sofort wieder tun würde. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich heute zwei meiner Lieblingsviertel durchwandert.
Angefangen habe ich bei der Arène de Lutèce, eine Gladiatoren Arena aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Was sich erst sehr beeindruckend anhört, ist leider heute nur noch ein matschiger Platz mit schönem Garten ringsherum.



Aber vielleicht habt ihr ja mehr Vorstellungskraft und könnt euch wilde Gladiatoren da hinein denken. 


Doch jeder Spaziergang im Quartier Latin ist lohnenswert, denn als eines der ältesten Viertel hat es mit den meisten Charme.



Weiter ging es zur Rue Mouffetard, die älteste Straße von ganz Paris. Heute ist sie von Bars und Kneipen bevölkert und hat mich eher ein bisschen enttäuscht, da gibt es schönere Ecken in Paris!


Meine Füße haben mich weiter Richtung Osten nach St. Germain-Des-Près getragen, vorbei an vielen prachtvollen Straßenzügen. Hier wohnt das liebe Pariser Geld.



Einen kurzen Abstecher durch den Jardin du Luxembourg, wo sich alle Sonnenhungrigen in den Liegestühlen geaalt haben. Doch ich habe auf eine Pause verzichtet, es gab noch so viel zu entdecken!



Zur Stärkung gab es bei mir einen frisch gepressten Gemüsesaft und weiter ging es mit neuer Energie. Die Rue de la Seine war besonders interessant, da sich Kunstgalerie an Kunstgalerie reiht und man überhaupt nicht weiß, in welches Schaufenster man als erstens gucken soll.


In diesem Palast residieren die Hüter der französischen Sprache, die für den Erhalt eines ordentlichen Französisch' kämpfen und besonders gegen die "Verenglischung". Die bedroht nämlich auch hier das Sprachniveau. Allerdings äußert sich das in Frankreich anders als in Deutschland. Während wir ja die englischen Wörter einfach übernehmen, haben die Franzosen eine sehr putzige Angewohnheit: sie sprechen die englischen Wörter französisch aus! Das ergibt des öfteren wirklich wunderbar komische Lautmalereien! 


Bei einem heißen Kaffee habe ich die Dämmerung genossen und gleichzeitig Vokabeln gelernt (jede Minute muss maximal ausgenutzt werden, ich werde meine kostbare Zeit hier nicht verschwenden! Falls ich mich also doch noch in die Ecke stelle, um mich zu schämen, werde ich dabei ganz bestimmt wenigstens Vokabeln lernen.) und mich dann vorbei an den schönen Lichtern auf den Heimweg gemacht.


Dass es ein langer Spaziergang war, das war mir ja klar, aber als mir gmaps gerade verraten hat, dass ich mindestens 13 km gelaufen bin, da war ich doch sehr überrascht. Aber bei so vielen schönen Dingen, die es an jeder Ecke zu entdecken gibt, merkt man die eigene Müdigkeit gar nicht. Vielleicht gibt es deshalb keine dicken Pariser,
Juliane


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