Donnerstag, 21. Juni 2012

Glück in der Liebe, Pech im ...

Ich hatte ganz vergessen euch zu erzählen, was sich spät abends vor unserer Abreise in die Türkei zugetragen hatte: um 22 Uhr bekam ich von Monsieur, der beim Karate war, eine SMS, aus der ich rauslesen konnte, dass sie auf die Sanitäter warten, weil sich jemand verletzt hatte. Ich habe natürlich gehofft, dass es sich nicht um ihn handelt, doch einen Anruf später hatte ich die Antwort, dass ihm im Kampf die Kniescheibe rausgesprungen ist, wie es schon einmal vor fünf Jahren passiert ist. In meinem Kopf hatte ich unseren Urlaub damit schon abgehagt, aber als er morgens um vier endlich aus der Notaufnahme auf Krücken nach Hause gebracht wurde, hatte er immer noch vor, unseren Urlaub zu genießen. Und das haben wir auch getan! Es war zwar nicht immer ganz einfach, weil er das Knie nicht beugen kann und er im Flugzeug deshalb immer auf mehrere Plätze angewiesen war, um sein Bein unterzubringen, so wurden wir jedoch an jeder Schlange vorgelassen und mussten nirgendwo anstehen und hatten eine ganze Sitzreihe im Flugzeug für uns alleine.
Wenn einem schon das Knie weh tut, dann wenigstens an der schönen türkischen Küste, finde ich.

Warum mir gerade heute einfällt, euch das zu erzählen? Weil wir jetzt zwangsläufig im Partnerlook unterwegs sein werden und das nicht, weil ich den Partnerlook niedlich finden würde!
Wenn man so etwas vermeiden möchte, sollte man auf keinem Fall nachts im Dunkeln in einem noch unbekannten Haus die Treppe runter stürzen!
Ich hatte großes Glück, denn ich habe mir nichts Ernstes dabei zugezogen, aber mein Absturz war doch beachtlich, vor allem weil ich ja nicht mal gesehen habe, wo ich da eigentlich hingeflogen bin. 
Ich nutze die Gelegenheit, um ein bisschen Werbung für Krafttraining und Yoga zu machen, denn ich bin überzeugt, dass mich die beiden vor Schlimmeren bewahrt haben. Ich bin sogar mit einem Bein stehend unten angekommen, weshalb meinem linken Bein rein gar nichts fehlt, mein armes Rechtes jedoch sehr ramponiert ist. Ganz nach dem Motto "Wenn schon, denn schon" habe ich mir augenscheinlich auf dem Weg nach unten, mein Knie an fünf verschiedenen Stellen an- und aufgeschlagen, mein Schienbein ist eine Beulenlandschaft und mein Arm leuchtet farbenfroh. 
Das ist das erste Mal, das mir so etwas passiert ist und ich bin immer noch von den Anpassungsreaktionen meines Körpers erstaunt. Im ersten Moment unten angekommen dachte ich noch, dass ich einfach weiterlaufen könnte, was sich aber nach zwei Schritten als Irrtum herausgestellt hat. Ich lag eine Stunde auf dem Teppich und habe dank den Nachwirkungen der Stresshormone unkontrollierbar am ganzen Körper gezittert. Und gelacht! Obwohl es verdammt weh tat!
Bis auf mein Knie, das ich nun auch nicht mehr beugen kann, bin ich mir aber sicher, dass mir nichts Ernstes passiert ist, obwohl ich mich heute fühle, als wäre ich gestern eine Treppe runtergefallen, da mir einfach von unten bis oben alles weh tut.
Jetzt teilen wir uns das Tiefkühlgemüse, um unsere jeweiligen Knie zu kühlen und fachsimpeln darüber, was uns das Universum damit sagen will. Von einem bin ich jedenfalls überzeugt: es gibt nettere Wege eine Botschaft zu übermitteln!

Um die Selbstheilungskräfte anzuregen, damit ich so schnell wie möglich wieder auf den Beinen bin, da mir meine tägliche Dosis Sport jetzt schon fehlt, ruhe ich mich jetzt natürlich brav aus und versuche meinen geschundenen Körper mit noch mehr guten Sachen dabei zu unterstützen.
Der heutige Salat wurde während eines Wolkenbruchs kuschelig unterm Vordach genossen und bestand aus Feldsalat, Kichererbsen, Süßkartoffeln und als Dressing eine Mischung aus Balsamico, Tabasco, Mandelpüree und Zimt. Klingt vielleicht abenteuerlich, passt aber gut zu den Süßkartoffeln und zu meinem aktuellen Lebenstil.
Drückt mir die Daumen, dass ich nicht ständig oben etwas vergesse, denn mittlerweile wohnt hier niemand mehr, der mal eben schnell die Treppe benutzen könnte...
Juliane

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